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Interview mit Lars-Peter Kamolz

Lars-Peter Kamolz wusste schon mit 6 Jahren, welchen beruflichen Weg er einschlagen will. Heuer intensiviert COREMED die Kooperation mit einem weiteren Mieter des ZWT – dabei geht es um eine neue zellbasierte Therapie. Foto: Lunghammer

Mit COREMED führt Lars-Peter Kamolz ein kooperatives Zentrum für Regenerative Medizin mit Fokus auf Wundheilung und Narbenbildung, Hautalterung und Healthy Aging. Im Interview spricht er über Teddybären, guten Schlaf und Südfrankreich.

An welchen Projekten arbeiten Sie gerade?
Unsere Hauptthemen bei COREMED sind die Geweberegeneration und das gesunde Altern. Aktuell beschäftigen wir uns mit der Entwicklung von modernen, intelligenten Verbandsmaterialien, mit zellbasierten Therapien und mit der Bedeutung von Fettzellen in der Wundheilung.

Was treibt Sie eigentlich an?
Der Wunsch, Lösungen für bestehende Probleme zu finden.

Welche Rituale im Alltag sind Ihnen wichtig?
Gut finde ich es auf jeden Fall, früh in den Tag und die Arbeit zu starten. Denn da hat man noch Zeit zum Nachdenken. Und vor dem Schlafengehen überlege ich mir, was an diesem Tag gut funktioniert hat, weil ich dann mit positiven Gedanken einschlafe.

Was sehen Sie als Ihren größten Erfolg?
Dass es uns gelungen ist, mit COREMED einen gemeinsamen Forschungsbereich zwischen der Med Uni Graz und Joanneum Research aufzubauen. Durch den kooperativen Gedanken zwischen den Einrichtungen ist es uns definitiv gelungen – aufgrund der Möglichkeiten, die man hier in der Medical Science City hat – etwas Besonderes zu schaffen: Dies alles ist die Voraussetzung dafür, dass Forschungsergebnisse und -entwicklungen eine schnelle Translation in die Klinik schaffen.

Was schätzen Sie an Ihrem Team am meisten?
Was mich am meisten freut, ist die Neugierde und die Freude an der Arbeit, die man bei uns spürt. „Forschung, die unter die Haut geht“ haben wir bewusst als unser Motto gewählt und das stimmt einfach, weil auch uns die Themen wichtig sind und berühren.

Stichwort Berufswunsch: Wollten Sie schon immer in die Medizin gehen?
Ja, auf jeden Fall, schon immer. Ich habe bereits mit 6 oder 7 Jahren meine Teddybären operiert.

Und wie erholen Sie sich vom Job?
Ich habe eine Frau, drei Kinder und einen Hund – meine Familie ist mein Regulativ und der wichtigste Ausgleich. Entscheidend finde ich es aber auch zu reisen, rauszukommen und andere Perspektiven einzunehmen. Das sorgt ebenfalls für einen guten Ausgleich.

Alle zwei Jahre absolviere ich im Sommer außerdem einen längeren Kurs oder Lehrgang, bei dem ich mich mit neuen Dingen beschäftige – abseits von meiner Kernkompetenz. Zuletzt waren es ein Leadership-Kurs und ein Lehrgang zum Thema Nachhaltigkeit; beide von Cambridge aus organisiert. Ich will mich bewusst mit anderen, mit neuen Dingen und doch zentralen Themen beschäftigen, um auch mein Gehirn zu trainieren und den Horizont zu erweitern.

Was sehen Sie als wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit?
Wir haben bei COREMED ein Projekt zum Thema „Nachhaltiges Altern“, dabei geht es darum, wie man in einer nachhaltigen Gesellschaft gesund altern kann. Das Thema Nachhaltigkeit ist extrem wichtig; mir ist aber umso wichtiger zu betonen, dass Nachhaltigkeit viel, viel mehr als nur Klimaschutz ist. Es geht einfach darum, wie wir miteinander in Zukunft leben wollen. Es geht um Werte und um Wandel.

Was haben Sie sich für 2022 noch vorgenommen?
Wir intensivieren unsere Kooperation mit der Firma Evomedis aus dem ZWT; es geht um die Entwicklung einer neuen zellbasierten Therapie.

Was bringt Sie zum Lachen?
Sehr oft alltägliche Dinge, lustige Vorkommnisse, die das Leben schreibt. Dinge, die einfach spontan passieren.

Und wo wollen Sie unbedingt mal hin?
Ich bin gerne in Südfrankreich oder auf Sardinien, weil ich es liebe aufs Meer hinauszuschauen und die Gedanken herumschweifen zu lassen. Das beruhigt und erlaubt gleichzeitig neue Dinge anzudenken. Island und Neuseeland sind aber definitiv Länder, die ich noch einmal gerne bereisen möchte.